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    Torf – klimaschädliches Wundermittel

    Von Torf haben Sie als Hobbygärtner oder Pflanzen-Liebhaber sicher schon einmal gehört. Bis vor kurzem wurde torfhaltige Erde für das Wachstum von Gartenpflanzen verwendet, doch mittlerweile schreien Umweltschützer auf: Das Wundermittel Torf gibt es nicht umsonst – die Natur zahlt für den schädigenden Abbau.

    Aber erst einmal: Zurück zum Anfang, denn nicht jeder weiß, was Torf ist. Dabei handelt es sich um ein organisches Material, das sich in Mooren bildet. Werfen wir einen Blick unter die Wasseroberfläche: Während oben die Moosdecke immer weiterwächst, befindet sich der restliche Teil der Pflanzen unter Wasser. Hier können Pilze und Bakterien aufgrund von fehlendem Sauerstoff nicht überleben, weshalb die Pflanzen sich nur sehr langsam zersetzen. Das dabei entstehende Material ist Torf. Torf wächst im Jahr etwa einen Millimeter, für einen Meter braucht es tausend Jahre.

    Weil Torf viel Wasser speichern kann, unglaublich nährstoffreich und gleichzeitig keimfrei ist, wird er oft im Garten verwendet. Er ist quasi ein Wundermittel, der Pflanzen schneller wachsen und gedeihen lässt. Gartenerde kann daher bis zu 90 % aus Torf bestehen. Das ist einerseits gut für Gartenpflanzen, andererseits aber schlecht für die Moore. So wurde bereits ein Großteil der Moore in Österreich durch den Abbau völlig zerstört. Zwar ist Österreich seit 1991 dazu verpflichtet, für die Erhaltung von Hoch- und Niedermooren zu sorgen, allerdings wird der Torf seitdem aus dem Ausland importiert.

    42 Millionen Tonnen schädigende Gase

    Was genau passiert, wenn Torf abgebaut wird? Um Torf abtragen zu können, müssen die Moore entwässert, also trockengelegt werden. Wird dem Torfboden das Wasser entzogen, sackt dieser in sich zusammen und die Moore verlieren ihre Funktion als Hochwasserschutz. Außerdem wird dabei der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten zerstört; Pflanzen wie der Sonnentau oder die Rosmarinheide sterben ab. Durch das fehlende Wasser gelangen auch Bakterien ohne Probleme an den Torf und setzen dabei Kohlendioxid, Lachgas und Methan frei – alles klimaschädliches Material. In Deutschland werden so jedes Jahr 42 Millionen Tonnen schädigende Gase freigesetzt.

    Torffreie Erde und Alternativen

    Was können Sie tun, um Moore und die Umwelt zu schützen? Klare Antwort: torffreie Erde! Tatsächlich hat torfhaltige Erde nicht nur Vorteile. Zum Beispiel kann Torf zwar viel Wasser aufnehmen, allerdings geht das an heißen Tagen umso schneller wieder verloren. Die Pflanzen laufen Gefahr, zu vertrocknen. An heißen Tagen ist es also wichtig, regelmäßig zu gießen. Genaueres dazu finden Sie im Mein-Garten-Artikel über die optimale Bewässerung im Sommer.

    Beim Kauf von Erde oder Pflanzen sollte man auf folgende Dinge achten:

    • Suchen Sie nach der Kennzeichnung „torffrei“. Diese Erden enthalten kein Stückchen Torf und sind somit Umwelt- und Klimaschonend.
    • Kaufen Sie keine Blumenerde, auf der „torfreduziert“ oder „torfarm“ steht. Diese Erde kann immer noch bis zu 70 % Torf enthalten.
    • Verzichten Sie auf den Kauf von billigen Zimmerpflanzen, denn in deren Erde ist meistens Torf zu enthalten.

    Mittlerweile gibt es für Torf-Verzichter Ersatzstoffe, die sich gut für den Garten eignen. Dazu zählen Holzfasern, Kokosfasern und Kompost. Wie Sie Kompost selbst herstellen, erfahren Sie im Artikel über den organischen Dünger.

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