Der Maulwurf im Garten
Einen Maulwurf im Garten zu haben hat Vorteile. Zum Beispiel gehört der Maulwurf zu den sogenannten Insektenfressern und frisst so Insekten und Schnecken, bevor diese Pflanzen befallen können. Außerdem lockert er den Boden auf und lüftet ihn sozusagen gut durch. Im Gegenzug hinterlässt der Maulwurf allerdings etwas, das in Gärten nicht gerne gesehen ist: Maulwurfhügel. Nicht umsonst stammt das Wort Maulwurf vom altdeutschen „Moltewurf“. Das bedeutet nichts anderes als Erdwerfer. Die kleinen Erdhügel sind oftmals im gesamten Garten verteilt und zerstören den Rasen – und auch Pflanzenwurzeln. Pro Tag baut der nur 15 Zentimeter große Maulwurf zirka 20 dieser Haufen.
Wühlmaus oder Maulwurf
In solchen Momenten muss man sich zwei Fragen stellen: Stammen die Hügel wirklich von einem Maulwurf? Denn es kann sich auch um eine Wühlmaus handeln, die den Garten verunstaltet. Das erkennt man am Loch im Erdhügel. Ist das Loch in der Mitte vom Erdhaufen, hat man einen Maulwurf im Garten. Ist das Loch eher seitlich und somit näher am Rand vom Hügel, handelt es sich um eine Wühlmaus. Zusätzlich kann man noch den sogenannten Verwühltest machen, bei dem man am Abend einen der gegrabenen Ausgänge freilegt. Ist der Ausgang am nächsten Tag wieder zu, ist eine Wühlmaus schuld an den Erhebungen.
Ist man sich sicher, einen Maulwurf im Garten zu haben, stellt man sich die Fragen, wie man ihn vertreiben kann – und das ohne Gewalt. Der Europäische Maulwurf steht nämlich unter Artenschutz und darf somit nicht bekämpft oder getötet werden. Dafür lässt er sich einfacher vertreiben als Wühlmäuse, die gegen Methoden wie schlechten Gerüchen oder lauten Geräuschen geradezu immun sind. Maulwürfe haben einen sehr ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es sehr empfindliche Tiere sind. Mit seinen feinen Haaren nimmt er jede kleinste Erschütterung wahr. Das kann man sich bei seiner Vertreibung zunutze machen. Maulwürfe sind übrigens nicht komplett blind, sie können hell von dunkel unterscheiden.
Starke Gerüche
Maulwürfe reagieren auf starke Gerüche abwehrend, weil sie sie als unangenehm empfinden. Dazu gehören zum Beispiel saure Milch, Hundehaare, Essig, zerdrückter Knoblauch und Pflanzenjauchen aus Brennnesseln oder Wermut. Ganz vorne dabei bei den Hausmitteln gegen Maulwürfe ist der Alkohol. Bereits leere Flaschen verkehrt herum in die Hügel gesteckt helfen, um den Maulwurf aus dem Garten zu vertreiben. Noch besser sind Tücher, die in Alkohol getränkt und dann in die Öffnungen des Baus gelegt werden. Durch den starken Alkoholgeruch fühlt sich der Maulwurf gestört und verschwindet.
Unangenehme Geräusche
Neben Gerüchen kann auch noch auf Geräusche gesetzt werden, die für den Maulwurf unangenehme Schallwellen verursachen. Beliebte Methoden sind zum Beispiel Stangen aus Metall, die in die Erde gesteckt werden. Dann klopft man mit einem Hammer darauf ein. Quietschende Windränder haben denselben Effekt. Wer leere Flaschen hat, kann diese schräg in die Erde vergraben. Wenn der Wind geht, verursachen die Flaschen ein Geräusch, welches sich über den Boden ausbreitet. Auch Klangspiele sind hilfreich. Bequem und mit wenig Aufwand funktioniert das Vertreiben mit einem kleinen Elektro-Rasenmäher. Einmal eingeschalten und auf den Rasen losgelassen, verbreitet er Schwingungen und kleinste Beben, die dem Maulwurf ebenfalls unangenehm sind.
Wasserschlauch und Haustiere
Wer einen Wasserschlauch im Garten hat, kann neue Erdhügel täglich bewässern, sodass ein Schlamm entsteht. Das wird dem Maulwurf irgendwann zu bunt und er sucht sich ein anderes Revier. Haushalte die Haustiere wie Katzen oder Hunde halten, haben es wohl am einfachsten, denn Maulwürfe fühlen sich durch größere Tiere bedroht und machen sich frühzeitig vom Acker.