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    Insektenhotel – Nisthilfen für Insekten

    Insektenhotel, schonmal davon gehört? Dabei handelt es sich um – meist selbstgemachte – Nisthilfen und Überwinterungshilfen für Insekten. Vorwiegend hilft so ein Hotel Wildbienen, deshalb wird es auch oft Bienenhotel genannt. Da Wildbienen ihre Nester nicht selbst bauen – wie Honigbienen etwa – nisten sie sich in Röhren oder Pflanzenstängeln ein. Leider werden die natürlichen Lebensräume für Insekten immer weniger. Wer diesen Tieren also helfen möchte, sollte sich ein Insektenhotel bauen. Diese helfen nicht nur, sondern sehen im Garten auch richtig toll aus!

    Natürlich gibt es solche Hotels auch in Baumärkten oder anderen Geschäften zu kaufen. Allerdings sind diese oft nicht gut verarbeitet, denn bei einem Insektenhotel ist mehr zu beachten als man vielleicht denkt. Scharfe Kanten, kleine Holzsplitter oder schlecht geleimte Ränder können die Tiere zum Beispiel verletzen. Hier erklären wir, worauf man beim Bau achten sollte und welche Materialien die richtigen sind!

    Meist sind Insektenhotels aus Holzbrettern gebaut und es gibt sie in den verschiedensten Größen. Meist sind es Rechtecke, die in weitere, kleine Fächer unterteilt sind. Es gibt sie aber auch in Dreiecksform, angeschrägtem Dach oder Drahtzaun davor. Die Fächer werden mit verschiedenen Materialen gefüllt, in die sich dann Insekten einnisten können. Eine Auflistung hilfreicher Materialien findet ihr unten bei unserer Bauanleitung!

    Achtung: Viele Materialien sind zwar schön, aber für Wildbienen und andere Insekten unbrauchbar. Dazu gehören:

    • Zapfen
    • Laub
    • Rindenstücke
    • Holzscheite
    • Steine
    • Ziegel mit zu großen Löchern
    • Wolle
    • Holzspäne

    Diese Materialien sind eher als Dekoration anzusehen. Zwar nisten sich eventuell Käfer, Schnecken, Raupen, Marienkäfer oder Ameisen ein, die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr gering. Diese Insekten bevorzugen nämlich schlichtweg andere Quartiermöglichkeiten. Diese befinden sich vor allem nah am Boden oder zwischen den Wurzeln von Bäumen. Deshalb bietet sich ein Insektenhotel besonders für Wildbienen an.

    Bauanleitung für ein Insektenhotel

    Welche Bruthilfen sind denn geeignet für Wildbienen? Brutröhren, in denen die Bienen nisten können, sind am besten aus Holz. Am einfachsten sind etwa Holzblöcke, in die man kleine Löcher bohrt. Auch Tonziegel bieten sich an, allerdings sollte man sie vor dem Anbringen im Insektenhotel ein wenig präparieren. Die Löcher in Ziegeln sind oft zu groß, deshalb kann man hier einfach Lehm einfüllen und nach dem Aushärten ebenfalls kleine Löcher bohren. Wichtig ist, dass sowohl der Lehm als auch das Holz nicht feucht, sondern gut durchgetrocknet sind! Auch Bambusröhren oder Pflanzenstängel bieten sich an. Hierbei ist zu beachten, dass die Bambusröhren waagrecht, die Pflanzenstängel hingegen senkrecht angebracht werden müssen. Liegende Pflanzenstängel werden von Wildbienen nämlich nicht gefunden bzw. angenommen.

    Auch der Standort ist wichtig. Euer Insektenhotel stellt ihr am besten an einen wettergeschützten Platz, den die Sonne gut erreicht. Das Insektenhotel sollte immer gut fixiert werden, da es im Wind nicht wackeln darf. Gegen Regen schützt ein kleines Dach und ein vorn angebrachtes Metallgitter hilft gegen diebische Vögel.

    Welche Materialen werden für den Bau benötigt? Zuerst braucht man Holzbretter, die zusammengenagelt oder geleimt werden und als Rahmen dienen. Die Anzahl hängt davon ab, wie viele Ecken euer Insektenhotel haben soll, dreieckig, viereckig usw. Auch bei der Länge der Bretter könnt ihr frei entscheiden, je nachdem, wie groß euer Hotel werden soll. Die Bretter können etwa 15 breit sein. Angenommen ihr baut ein Rechteck, dann könnt ihr zusätzlich darauf achten, dass eines der vier Bretter breiter ist. Dieses wird dann oben angebracht und bildet ein kleines Vordach. Wichtig: Scharfe Kannten sollten mit einem Schmirgelpapier geschliffen werden, damit sich die Tiere nicht daran verletzen können. Auch solltet ihr kein Weichholz verwenden, da sich hier schnelle Risse bilden können.

    Hat man den Rahmen fertig, wird dessen Inneres mit weiteren Holzlatten unterteilt. Auch hier sind euch keine Grenzen gesetzt, ihr könnt die Bretter waagrecht einsetzen, damit eine Art Regal entsteht. Ihr könnt aber auch viele kleine Fächer unterschiedlicher Größe basteln. Diesen Schritt könnt ihr natürlich weglassen, wenn ihr nur ein einziges, großes Fach in eurem Insektenhotel haben möchtet.

    Als nächstes bekommt das Insektenhotel eine Rückwand, dafür nehmt ihr ebenfalls Holzbretter. Ist das erledigt, könnt ihr das Haus an einer Wand oder einem Baum befestigen. Oder ihr macht es an einer stabilen Holzlatte fest, die ihr in die Erde steckt. Wichtig: Fixiert das Hotel so gut wie möglich, es sollte sich nicht im Wind bewegen können!

    Nun beginnt der Spaß, denn jetzt wird das Insektenhotel ausgestattet! Das geht so:

    • Nehmt euch ein dickes Holzstück und bohrt mit einer Bohrmaschine im Abstand von ca. 2 cm Löcher in das Holz. Diese dürfen 3 bis 6 mm breit sein und sollten mindestens zehnmal so lang sein. Also bei einem Durchmesser von 5 mm sollten die Löcher 5 cm lang sein. Achtet beim Bohren, dass ihr gegen die Fasern bohrt. Ansonsten kann das Holz splittern und es entstehen Risse. Die Ränder der Löcher sollten glattgeschliffen werden, damit sich Wildbienen ihre Flügel nicht verletzen. Der fertige Holzblock kommt ins Insektenhotel.
    • Mehrere Bambusröhren aufeinandergelegt ergeben ebenfalls eine gute Bruthilfe. Legt z. B. eine Handvoll waagrecht ins Insektenhotel, die Öffnungen zeigen dabei nach vorne. Auch hier sollten die Durchmesser 3 bis 6 mm betragen.
    • Auch ein Ziegelstein kann ins Insektenhotel gelegt werden. Zu große Löcher werden mit Lehm gefüllt, dann können wieder im Abstand von etwa 2 cm Löcher gebohrt werden. Kanten schleifen nicht vergessen!
    • Markhaltige Pflanzenstängel sollten ebenfalls 3 bis 6 mm Durchmesser haben und zehnmal so lang sein. Diese könnt ihr mit Schnüren senkrecht am Insektenhotel anbinden.

    Natürlich könnt ihr auch Zapfen, Wolle etc. ins Insektenhotel legen, aber wie gesagt ist die Chance, dass hier tatsächlich Insekten einziehen, sehr gering. Dafür sehen sie sehr nett aus. Ist das Hotel fertig ausgestattet, könnt ihr noch ein Drahtgitter vorn am Rahmen befestigen. Dadurch wird verhindert, dass Vögel etwa Pflanzenstängel stehlen. Und dann ist euer Insektenhotel fertig!

    Hier noch einmal die wichtigsten Hinweise:

    • Verwendet Hartholz. Weichholz ist für Insektenhotels ungeeignet. Bei der Bearbeitung oder mit der Zeit können Risse entstehe. Daran können sich die Insekten verletzen.
    • Bohrt immer gegen Holzfasern. Bohrt man entlang der Faser, können wieder Risse entstehen.
    • Schleift scharfe Kanten immer ab, damit sich die Insekten nicht daran verletzen.
    • Verwendet Brutröhren, die 3 bis 6 cm breit sind. Größere Röhren werden oft nicht angenommen, weil sie für die Tiere zu groß sind.
    • Befestigt markhaltige Pflanzenstängel immer senkrecht. Liegen sie, werden sie von Insekten wie Wildbienen, Grabwespen oder Lehmwespen nicht angenommen.

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